Historische Entwicklung des Karate


Die ursprünge

Die Geschichte und Ursprünge des Karate lassen sich bis in das 6.Jahrhundert nach China rückverfolgen. Im 14. Jahrhundert unterhielt die japanische Insel Okinawa rege Handelsbeziehungen nach China. Mit einheimischen Kampfsystemen verschmolzen entstand so das Okinawa-te ("Hand aus Okinawa"). Im Jahre 1422 wurde aufgrund ständiger Unruhen und Aufständen das Tragen von Waffen verboten und so fand die waffenlose Kampfkunst ihren Aufschwung als Möglichkeit zur Selbstverteidigung.

"Leere Hand"

1609 war ein weiteres wichtiges Jahr in der Geschichte des Karates, dann da wurde das Waffenverbot noch weiter verschärft und selbst zeremonielle Waffen wurden verboten. Dies ging soweit das ein Dorf nur ein Küchenmesser zugestanden wurde, welches an einer zentralen Stelle festgemacht und streng bewacht wurde. Die japanischen Samurai waren brutale Machthaber über die Bevölkerung und so wurde die waffenlose Selbstverteidigung immer weiter verfeinert um sich vor willkürlichen Attacken durch die Samurai zu wehren. 

Karate war deshalb streng verboten und wurde im Geheimen praktiziert und nur mündlich von Meister zu Schüler weitergegeben. Dazu bündelten die Meister mehrere Techniken und Kombinationen zu einem Ablauf zusammen. Dadurch entstand "Kata". Viele dieser Abläufe die wir heute praktizieren haben diesen Ursprung.

20. Jahrhundert

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde Karate immer noch im Geheimen praktiziert. Erst während der Meji Restauration öffnete sich Okinawa der Welt, welches mittlerweile zu einer japanischen Präfektur wurde. Karate drang stärker in die Öffentlichkeit. Ein ranghoher Kommissar wurde bei einer Musterung auf eine Gruppe von Schülern aufmerksam, welche sich durch ihre besondere körperliche Verfassung hervortat. Diese Gruppe wurde von Meister Yasutsune Itosu in Karate unterrichtet. Meister Itosu wurde beauftragt einen Lehrplan zu erstellen und dieses Karate zu unterrichten. Es stand nicht mehr die Selbstverteidigung im Vordergrund, sondern vielmehr der gesundheitliche Aspekt. 1902 wurde damit Karate zum offiziellen Schulsport auf Okinawa.

Itosu Anko

funakoshi GICHIN

Funakoshi Gichin (1868 - 1957) war ein Schüler von Yasusune Itosu und Anko Asato und begann das Karate zu systematisieren. Er verstand Karate als Mittel der Charakterbildung.

In den folgenden Jahren 1906 gab er immer wieder öffentliche Karate Vorführungen und gründete 1924 sein erstes Dojo. Der von Funakoshi Gichin gegründete Stil wurde nach seinem ersten Dojo "Shotokan" (Haus des Pinienrauschens) benannt.

Auch entstanden so die ersten offiziellen Niederschriften über Karate. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Karate als Leibeserziehung und nicht als kriegerische Kunst eingestuft und durfte so auch weiter unterrichtet werden. 

Aus dieser ersten Schule ging auch die erste Karate Organisation, die JKA, hervor.

Funakoshi Gichin

Nakayama MAsatoshi

Nakayama Masatoshi (1913 - 1987) war 1949 Mitbegründer der JKA (Japan Karate Association) und wurde nach Funakoshi Gichins Tod oberster technischer Berater (Chief Instructor). Er war es auch der das Karate weiter anhand von europäischen Sportwissenschaften strukturierte. Er standardisierte Techniken und Übungsformen und führte Kata und Kumite als Wettkampfdisziplinen ein. Er war Träger des höchsten Meistergrades (10. Dan). Heute ist die JKA mit ihrem Hauptsitzt in Tokyo/Japan in über 100 Ländern vertreten, entsendet regelmäßig Instruktoren in alle Teile der Welt um das Karte weiter zu verbreiten.

Nakayama Masatoshi, JKA Karate